Pressemitteilung - Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft vom 26.06.2013

Pretschen holt Silber für Brandenburg

Entscheidung im 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ - Pretschen holt Silber für Brandenburg

Märkische Heide- Pretschen, ein Ortsteil der Gemeinde Märkische Heide im Landkreis Dahme-Spreewald hat im nationalen Wettstreit um das aktivste und attraktivste Dorf eine Silbermedaille gewonnen. Insgesamt gab es neun Gold-, acht Silber- und sieben Bronzemedaillen im diesjährigen Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“.

Agrarminister Jörg Vogelsänger: „Das ist ein großer Erfolg für Pretschen und seine Einwohner und bestätigt einmal mehr die ländliche Politik Brandenburgs. Ich hoffe, dass das gute Beispiel Pretschens viele Nachahmer in unserem Land findet. Hier sieht man, dass Engagement, Kreativität und gemeinsames Handeln der Einwohner entscheidende Kriterien für das Wohl eines Dorfes sind.“

Von den 2.589 Dörfern aus 13 Bundesländern haben sich 24 Dörfer auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene für den Endausscheid auf Bundesebene qualifiziert. Fast 3 Wochen lang bereiste die Jury die Dörfer mit einer Größe von 135 bis knapp 3.000 Einwohnern, um die Leistungen und Aktivitäten zu einzuschätzen. Dabei ging es nicht nur darum, die einzelnen Dörfer untereinander zu vergleichen, sondern den Umgang der Dörfer mit ihren individuellen Ausgangsbedingen und kulturellen Traditionen im Hinblick auf den strukturellen, demografischen und gesellschaftlichen Wandel zu bewerten. Im Mittelpunkt der Bewertung steht entsprechend dem Motto des Wettbewerbs, die Gestaltung der Zukunft des Dorfes.

Der Wettbewerb kann auf eine lange Tradition zurückblicken und hat sich in den letzten 50 Jahren zu einer der größten Bürgerbewegungen entwickelt. Der Dorfwettbewerb kann heute mit Fug und Recht als Motor für bürgerschaftliches Engagement im ländlichen Raum bezeichnet werden. Seit nunmehr 20 Jahren sind auch die Brandenburger mit Herzblut dabei und die 1.225 teilnehmenden Dörfer haben im Rahmen des Wettbewerb über ihre eigene Dorfentwicklung diskutiert und dadurch aktiv und selbstbestimmt an ihrer Zukunftsperspektive gearbeitet.

„Es ist beeindruckend zu erleben, welches Engagement und welche Begeisterung der Dorfwettbewerb auslöst und dadurch eine lebendige und nachhaltige Dorfentwicklung erfolgen kann. Solche Aktivitäten müssen aus dem Dorf selbst kommen, man kann dies nicht von oben anweisen. Nur eine lebendige Dorfgemeinschaft ist in der Lage, viele zu motivieren mitzumachen und somit den Sozialverbund Dorf zu erhalten“, sagt Agrarminister Jörg Vogelsänger. „Je besser es gelingt, jeden einzelnen davon zu überzeugen und einzubeziehen, desto größere Resultate werden wir erzielen“, so Vogelsänger weiter.

Pretschen hat sich als drittkleinstes Dorf sehr gut gegenüber seinen Mitbewerbern behauptet und punktete vor allem mit dem sichtbaren überwältigenden Engagement eines jeden Einzelnen für „sein“ Dorf und mit in dem nur 280 einwohnergroßen Dorf etablierten 16 Unternehmen mit mehr als 100 Arbeitsplätzen. Die Zusammenarbeit des deutschlandweiten größten Bio-Chicoreeanbauunternehmens, dem Pretschener Landgut sowie mit der ortsansässigen Bäckerei und dem Kindergarten ist vorbildlich. Diese innerörtliche Zusammenarbeit der ortsansässigen Unternehmen ist beispielhaft und basiert auf der Etablierung eines Wirtschaftsstammtisches seit 2005.

Die Einwohner des über tausendjährigen Dorfes arbeiten mit gemeinschaftlichem Engagement spürbar an ihrer Zukunftsperspektive, indem sie vor allem den Tourismus in Kombination mit wirtschaftlicher Entwicklung fördern wollen und das Schlagwort „Nachhaltigkeit“ eine Hauptrolle spielt. Gemeinsames Arbeiten von Jung und Alt ist Merkmal des kleinen Dorfes im Biosphärenreservat „Spreewald“ - frei nach ihrem Motto „Pretschen ist nur so schön und lebenswert, wie wir es selbst gestalten!“. Die historisch gewachsene Dorfstruktur mit ihrem langgestreckten Gutshof im Mittelpunkt wird bewahrt, gepflegt und soll genutzt werden. Besonders erwähnenswert sind daher der Mehr-Generationen-Raum und die Turnhalle in einem ehemaligen Stall- und Scheunenkomplex der alten Gutsanlage sowie der neu gestaltete ehemalige „Konsum“ am Dorfanger, der jetzt eine gut frequentierte regionale Verkaufsstelle gemeinsam mit dem Hofladen auf dem Gutsgelände ist.

Die Auszeichnung der Sieger im 24. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ findet auf der Abschlussveranstaltung am 24. Januar 2014 im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin statt.


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