Aufgrund wiederholter Vorfälle von Wolfsrissen, zuletzt in den Ortsteilen Briescht und Kossenblatt, hat die Gemeinde Tauche beschlossen, ein eigenes Wolfsmonitoring einzurichten. Das Ziel dieses Vorhabens ist es, ein umfassendes Bild der aktuellen Situation in Bezug auf die Präsenz und das Verhalten von Wölfen in der Region zu erhalten. Verantwortlich für dieses Monitoring ist das Ordnungsamt der Gemeinde Tauche, dass bereits erste Schritte unternommen hat, um ein Register für Wolfsbeobachtungen und -vorfälle aufzubauen.
Im ersten Schritt wird das Monitoring auf Gemeindeebene durchgeführt, wobei eine Ausweitung auf die gesamte Region angestrebt wird. In diesem Zusammenhang haben bereits erste Gespräche mit benachbarten Kommunen, wozu auch die Gemeinde Märkische Heide zählt, stattgefunden, um eine gemeinsame Strategie zu entwickeln.
Die Gemeinde Tauche ruft alle Bürgerinnen und Bürger, insbesondere auch Landwirte und die Jägerschaft dazu auf, außergewöhnliche Vorkommnisse im Zusammenhang mit dem Wolf zu melden. Hierbei sind insbesondere Angriffe auf Nutztiere von Interesse, aber auch andere außergewöhnliche Vorfälle sollen erfasst werden. Ziel ist es, ein Gesamtbild der Situation zu erhalten und die Sorgen der Bürger ernst zu nehmen.
Die Ergebnisse des Monitorings werden als Grundlage für weitere Gespräche mit allen Beteiligten und Betroffenen dienen. Es ist von größter Bedeutung, ein umfassendes Verständnis der aktuellen Situation im Zusammenleben mit dem Wolf zu erlangen, um weitere Eskalationen zu verhindern. Eine unregulierte Ausbreitung der Wolfspopulation könnte zu einer sinkenden Akzeptanz des Wolfs in der Bevölkerung führen. Daher muss ein geordnetes Nebeneinander organisiert werden, das sowohl den Lebensraum der Tiere als auch das Sicherheitsbedürfnis der Menschen berücksichtigt. Wir leben in einer dichtbesiedelten Kulturlandschaft in der es erforderlich ist ein auskömmliches Nebeneinander zwischen Mensch und Wolf zu organisieren. Aus diesem Grund wird das Wolfsmanagement Brandenburg in das Monitoring einbezogen. Ein Problem stellt derzeit die hohe Schwelle für Schadensmeldungen dar, die viele Nutztierhalter davon abhält, Rissvorfälle zu melden. Dies erschwert es, ein vollständiges Bild der Ereignisse mit dem Wolf zu zeichnen. Insbesondere Vorfälle mit dem Wolf innerhalb von Ortschaften sind inakzeptabel und könnten bei weiter steigender Wolfsdichte zu noch mehr Komplikationen führen.
In der Gemeinde Tauche erfasst nunmehr das Ordnungsamt alle gemeldeten Vorgänge und wertet diese aus.
Die Gemeinde Märkische Heide dankt der Gemeinde Tauche für ihr Engagement bei diesem wichtigen Vorhaben und wird dieses Monitoring unterstützen. Bürgerinnen und Bürger, die ebenfalls Vorfälle melden möchten, können sich telefonisch an Herrn Reinicke unter (035471) 85131 wenden oder ihre Meldungen formlos per E-Mail übermitteln. Alternativ können auch die Vorlagen auf der Homepage der Gemeinde Märkische Heide genutzt werden. Wichtig bei jeder Meldung sind die Art und Beschreibung des Vorfalls, die genaue Ortsangabe sowie eine zeitliche Eingrenzung. Gemeinsam können wir dazu beitragen, das Zusammenleben von Menschen und Wolf in unserer Region sicher und harmonisch zu gestalten.
Ihr Bürgermeister
Dieter Freihoff