Ortsvorsteher: Jens Kruspe
Ortsbeirat: Dagmar Schlickeisen & Sascha Philipp

Pretschen

Wäre Pretschen nicht von Feldern und Wiesen, Kiefern und Heidekraut, von Luch und Spree umgeben, sondern eben nur eine einfache Insel, so würde das dem Hiersein und dem Aufenthalt keinerlei Abbruch tun. Per pedes erschlössen sich allein im Ort verträumteste Ecken entlang der grünen Dorfstraße oder durch den Wirtschaftshof  hindurch zum Gutshaus.

Eintausend Lebensjahre böten reichlich Gesprächsstoff: Pretschen oder „Mroscina“ zählt zu den ältesten Orten der Niederlausitz. Das unterstreicht die Schenkungsurkunde des Königs Heinrich II. an das Kloster Nienburg an der Saale (8. VIII. 1004). Bis 1815 bildete die Pretschener Spree die Grenze zwischen der sächsischen Niederlausitz und Brandenburg.

Die Kirche wurde 1893 gebaut. Sie besteht aus einem romanisierenden, rechteckigen und apsislosen Backsteinsaal mit einem hohen quadratischen Westturm. Die für den Kirchenbau benötigten Backsteinziegel wurden in einer gutseigenen Ziegelei südlich des Dorfes Pretschen hergestellt. In ihrem Inneren hat die Kirche eine Westempore. Die Kanzel, Taufe und das Patronatsgestühl sind aus der Gründungszeit der Kirche. An der Nordwand ist ein hölzernes, gefasstes Wandepitaph für Ludwig von Blumenthal (gest. 1704) angebracht.

Der Pretschener Weinberg erbrachte Mitte des 19. Jahrhunderts 20 Liter trinkbaren Weines. Die in diesem Märkisch-Heide-Dorf vorzufindende Einheit von Herrenhaus, Park und Wirtschaftshof, stellt für die landwirtschaftliche Historie der Niederlausitz ein anschauliches Beispiel dar. 

Zudem man auch beim geruhsamen Besuch feststellen wird, dass es sich auf diesem Landflecken sogar um eine eher seltene „Doppelhofanlage“ handelt. Für schier sprunghafte Schritte der Industrialisierung der Landwirtschaft sprechen „Dampfmühle“ und die „Brennerei“.

Eine noch weiter auszubauende Kahnfahrt holt den Spreewald direkt vor die Tür. Pferderücken lassen so manchen Märchentraum erblühen.


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